Montag, 3. Juli 2017

Go hard like a Flandrien!

Regenschlacht bei der Premiere der Challenge Geraardsbergen in Belgien. Auf dem anspruchsvollen Kurs mit überraschend starkem Starterfeld und unter schwierigen Witterungsbedingungen konnte ich mir den 8. Platz sichern. Unter den gegebenen Umständen und der besonderen Zielsetzung eine Leistung mit der ich zufrieden bin und voller Zuversicht auf meinen Saisonhöhepunkt, die Challenge Regensburg, hin fiebere.


Flandern ist eine Reise wert- historischer Austragungsort einer der bekanntesten Rundfahrten der Radwelt mit viel Charme und Flair. Das neue Mitteldistanzrennen in Belgien wirbt mit legendären Rennpassagen besagter Flandernrundfahrt wie der "Muur" von Geraardsbergen. Mit dem kleinen Unterschied, dass der Kopfsteinpflasteranstieg mit knapp 20% Steigung zweimal zu bewältigen war und so manchen Triathleten an sein Limit brachte.

Ich bin mit klaren Zielsetzungen in Hinblick auf meine Renneinteilung, Ernährungsstrategie und das Pacing im Allgemeinen angereist. Hauptintention war es diese Faktoren nach Leistungsdiagnostik und erster Rennerfahrungen bestmöglich auf die bevorstehende Langdistanz abzustimmen.

Start des Rennes war im 5 km entfernten Gevers See mit Neoprenanzug, wir Profifrauen in einer gesonderten Startgruppe. Ich konnte das Tempo der 2. Gruppe von Anfang an nicht mitgehen und musste mich nahezu alleine durch den See kämpfen…nicht optimal, aber mit überschaubaren 3 Minuten Rückstand auf die 2. Frauengruppe kam ich aufs Rad.

Dort wurde es spannend und Flandern wurde seinem Ruf gerecht: uns erwarte Regen, Wind, kurvige, knackige Anstiege aber auch schnelle Flachstücke und vor allem ein sehr faires Rennen ohne jegliche Windschattenproblematik.
Die regennassen und glatten Straßen waren eine besondere Herausforderung und alles andere als ungefährlich! An der "Muur" drehte mein Hinterrad durch und ich musste, wie übrigens auch viele Leidensgenossen, das letzte Stück hochrennen. In der 2. Runde sicherten Helfer die Radfahrer ab! Sowas habe ich in einem Triathlon noch nicht erlebt! 
Die anvisierten Wattwerte konnte ich gut umsetzen und habe mich langsam und kontrolliert vorgearbeitet. Auf Fahrsicherheit bedacht habe ich aber in Summe zu viel Zeit in den Kurven verschenkt. Schade!

Als 8. Frau wechselte ich auf die Laufstrecke und dank des guten Pacings trotz den Strapazen auf dem Rad auch noch relativ frisch. Etwas steif durch die Kälte kam ich zunächst nicht so recht in Tritt, aber nach einer von drei anspruchsvollen Runden, lief es zunehmend besser! So hatte ich es mir erhofft! Mit dem 4. Pro Laufsplit konnte ich noch einige Zeit, aber leider keine Platzierung mehr gut machen…hier hätte ich noch ein oder zwei Kilometer mehr gebraucht, denn auf Platz 6 gerade etwas mehr als eine Minute. Aber in Hinblick auf die Langdistanz positive Aussichten!

Der Sieg ging an Tine Deckers (BEL) vor Sarissa Vries (NDL) und Margie Santimaria (ITA). Alles in allem ein selektives, schönes und anspruchsvolles Rennen, das ich nicht nur starken Radfahrern ans Herz legen kann.