Montag, 9. Juli 2012

Challenge Roth 2012

- Auf der Langdistanzpremiere durch die falsche Ernährungsstrategie ausgebremst, trotzdem in 9:49 sub 10 gefinisht!


Roth war mein erster Triathlon auf der Langdistanz. Auch in Hinblick auf das stark besetzte und auf dieser Distanz erfahrenere Frauenstarterfeld war der Plan von Anfang an „mein Rennen“ zu machen.
Das Schwimmen verlief für meine Verhältnisse optimal! Nach wenigen Rangeleinen am Start habe schnell meinen Rhythmus und eine gute Gruppe gefunden. Bereits nach 58 Minuten war ich schon an Land!
Aus Respekt vor der Länge des Rennens habe ich mich auf dem Rad bewußt zurückgehalten, gegessen und Ruhe bewahrt auch wenn sich die Beine top anfühlten! Und so nach und nach eine Athletin nach der anderen eingeholt. Unter Berücksichtigung der Windverhältnisse und meiner defensiven Renntaktik kam ich in einer Dreiergruppe nach 5:09h als 11. Frau in die 2. Wechselzone!
Bis dato verlief alles nach Plan: meine Beine waren noch sehr gut und die Laufform in der Vorbereitung mehr als vielversprechend. Aber der Marathon wir ja bekanntlich auf den letzten Kilometern entschieden und so habe ich mich nicht von der Euphorie verleiten lassen und habe den km- Schnitte bewußt etwas langsamer als geplant gehalten...und es fühlte sich wirklich entspannt an! –Bis ca. km 18, zu diesem Zeitpunkt auf Platz 10 vor Belinda Granger liegend, plötzlich und völlig unerwartet Bauchkrämpfe und extreme Stiche in der Magenregion eintraten. Tempo raus, kühlen Kopf bewahren, was trinken....half alles nix! Und das schon jetzt! Erst nach einer Gehpause war wieder lockeres Traben möglich. Mit dem Willen die erste Langdistanz auf jeden Fall ins Ziel zu bringen, der Unterstützung von Freunden und Familie, aufmunternden Zusprüche meiner mich nach und nach einholenden Konkurrentinnen und nicht zuletzt durch die Motivation des Rother Publikums habe ich mich die 2. Hälfte des Marathons ins Ziel gequält. Ein sich immer wiederholender Wechsel aus Gehen, Stehen, Sitzen und dann wieder flüssigem Laufen, denn die Beine waren nicht das Problem.
Nach schier endlosen Kilometern war ich überrascht beim Zieleinlauf meine Endzeit von 9:49h erstmals auf dem Display zu sehen. Zwar konnte ich mein Best Case Ziel erreichen aber trotz des massiven Einbruchs die 1. Langdistanz deutlich unter 10h finishen!

Interessant ist nun am Ende des Tages die Frage nach der Ursache der Magenprobleme. Aufschlussreich war her das Gespräch mit anderen Langdistanzathletinnen: ich habe im Vergleich zu anderen Mädels in Summe bei weitem mehr Kohlenhydrate aufgenommen- mich schlicht und einfach auf dem Rad „überfressen“! Auch wenn ich die Menge nach im Vorfeld gewissenhaft nach Literatur und Erfahrungsaustausch mit meinen männlichen Trainingskollegen gewichtsadaptiert errechnet, mehrfach erprobt und penibel im Rennen eingehalten habe scheinen Frauen da einfach anders zu ticken!

Mein Fazit: Vorbereitung, Form und Renntaktik waren top- was das „Menü“ während des Rennens betrifft muß ich noch eine individuelle Lösung finden! Da ist noch einiges möglich! Leider das Risiko und Lehrgeld das ich bei der ersten Langdistanz zahlen musste!

Alles in allem ein tolles Event in Roth, welches mir noch lange in Erinnerung bleiben wird....