- Auf der Langdistanzpremiere durch die falsche Ernährungsstrategie ausgebremst, trotzdem in 9:49 sub 10 gefinisht!
Roth war mein erster Triathlon auf der Langdistanz. Auch in
Hinblick auf das stark besetzte und auf dieser Distanz erfahrenere Frauenstarterfeld
war der Plan von Anfang an „mein Rennen“ zu machen.
Das Schwimmen verlief für meine Verhältnisse optimal! Nach
wenigen Rangeleinen am Start habe schnell meinen Rhythmus und eine gute Gruppe
gefunden. Bereits nach 58 Minuten war ich schon an Land!
Aus Respekt vor der Länge des Rennens habe ich mich auf dem
Rad bewußt zurückgehalten, gegessen und Ruhe bewahrt auch wenn sich die Beine
top anfühlten! Und so nach und nach eine Athletin nach der anderen eingeholt.
Unter Berücksichtigung der Windverhältnisse und meiner defensiven Renntaktik
kam ich in einer Dreiergruppe nach 5:09h als 11. Frau in die 2. Wechselzone!
Bis dato verlief alles nach Plan: meine Beine waren noch
sehr gut und die Laufform in der Vorbereitung mehr als vielversprechend. Aber
der Marathon wir ja bekanntlich auf den letzten Kilometern entschieden und so
habe ich mich nicht von der Euphorie verleiten lassen und habe den km- Schnitte
bewußt etwas langsamer als geplant gehalten...und es fühlte sich wirklich
entspannt an! –Bis ca. km 18, zu diesem Zeitpunkt auf Platz 10 vor Belinda
Granger liegend, plötzlich und völlig unerwartet Bauchkrämpfe und extreme
Stiche in der Magenregion eintraten. Tempo raus, kühlen Kopf bewahren, was
trinken....half alles nix! Und das schon jetzt! Erst nach einer Gehpause war
wieder lockeres Traben möglich. Mit dem Willen die erste Langdistanz auf jeden
Fall ins Ziel zu bringen, der Unterstützung von Freunden und Familie, aufmunternden
Zusprüche meiner mich nach und nach einholenden Konkurrentinnen und nicht
zuletzt durch die Motivation des Rother Publikums habe ich mich die 2. Hälfte
des Marathons ins Ziel gequält. Ein sich immer wiederholender Wechsel aus
Gehen, Stehen, Sitzen und dann wieder flüssigem Laufen, denn die Beine waren
nicht das Problem.
Nach schier endlosen Kilometern war ich überrascht beim
Zieleinlauf meine Endzeit von 9:49h erstmals auf dem Display zu sehen. Zwar
konnte ich mein Best Case Ziel erreichen aber trotz des massiven Einbruchs die
1. Langdistanz deutlich unter 10h finishen!
Interessant ist nun am Ende des Tages die Frage nach der
Ursache der Magenprobleme. Aufschlussreich war her das Gespräch mit anderen
Langdistanzathletinnen: ich habe im Vergleich zu anderen Mädels in Summe bei
weitem mehr Kohlenhydrate aufgenommen- mich schlicht und einfach auf dem Rad
„überfressen“! Auch wenn ich die Menge nach im Vorfeld gewissenhaft nach
Literatur und Erfahrungsaustausch mit meinen männlichen Trainingskollegen
gewichtsadaptiert errechnet, mehrfach erprobt und penibel im Rennen eingehalten
habe scheinen Frauen da einfach anders zu ticken!
Mein Fazit: Vorbereitung, Form und Renntaktik waren top- was
das „Menü“ während des Rennens betrifft muß ich noch eine individuelle Lösung
finden! Da ist noch einiges möglich! Leider das Risiko und Lehrgeld das ich bei
der ersten Langdistanz zahlen musste!
Alles in allem ein tolles Event in Roth, welches mir noch
lange in Erinnerung bleiben wird....