Am vergangenen Wochenende stand für mich mein
Saisonhöhepunkt auf der Agenda: Die Challenge Regensburg! Ein toll
organisiertes Rennen mit super Stimmung in der Stadt und fairen Bedingungen auf
der Radstecke! Bei dem ich den 4. Platz over all und damit die Deutsche
Meisterschaft der Elite erringen konnte.
Am Rennmorgen hielt sich die Motivation zunächst in Grenzen:
13 Grad und Nieselregen erwarteten die Athleten am Guggenberger See.
Um 6:30 Uhr fiel der Startschuss mit einem Massenstart von
Profis und Altersklassenathleten. Für mich von Vorteil, da ich vom
Wasserschatten gut profitieren konnte. Nach 1,9 km folgte ein Landgang bei dem
ich unglücklicherweise in einen spitzen Stein getreten und mir den Großzeh
aufgeschlitzt habe. Den Kontakt zur Schwimmgruppe konnte ich aber halten und
bin sehr komfortabel nach 1:01h auf Platz 8 liegend mit zwei weiteren Pro
Mädels aus dem Wasser gestiegen. Echt ok!
Der folgende Wechsel war etwas holprig: vor lauter Schlamm
war ich mir nicht sicher was genau mit dem Fuß war…egal…und ab aufs RadDie flache Radstrecke war alles andere als einfach. Schon
durch den vorausgegangenen Streckencheck wusste ich, dass sie gerade für eine
leichte Athletin wie mich bei Wind hart werden kann…und so war es auch. Im
Vorfeld hatte ich mir mit meinem Coach Matthias Knossalla einen genauen Plan in
Puncto Pacing gemacht. Aber bereits von Anfang an fühlten sich die Zielwerte
zäh an und ich habe bereits ein klein wenig gedrosselt. Bis auf die Siegerin
Diana Riesler, die an dem Tag in einer eigenen Liga unterwegs war schien es den
anderen Mädels auch nicht leichter zu fallen. So konnte ich mich nach ca. 15 km
an Position 2, dicht gefolgt von der späteren Zweitplatzierten Simona
Krivankova setzen. Mit alternierendem Führungswechsel konnten wir dies bis zur
zweiten Wechselzone beibehalten. Nach 5:00 h erreichte ich mit dem zweitbesten
Radsplit nahezu zeitgleich mit der Tschechin die 2. Wechselzone.
Auf dem Papier alles (fast) nach Plan…angefühlt hat es sich
aber ganz anders. Trotz optimaler Energiezufuhr konnte ich auf dem Rad nicht
wie gewohnt Druck auf das Pedal bringen und habe von Beginn an etwas leer
gefühlt .Und bereits nach 100 km musste ich mit mir Kämpfen um die Pace einigermaßen
halten zu können…und der Regen zu Beginn und ab der dritten Stunde zunehmende
Wind machten es nicht einfacher. Für mich tröstend: es ging allen so, denn das
Windschattenverbot wurde von allen Athleten vorbildlich respektiert und vom
Veranstalter kontrolliert…Chapeau!
Nun zur dritten Disziplin: In der 2. Wechselzone musste ich
mir erneut die Zeit nehmen die schmerzende Wunde am Fuß nach Fremdkörpern zu
untersuchen aber bis auf einen Schnitt nichts Ernstes. Wie erwartet waren Beine
und Rücken zu Beginn des Laufes fest und der Schritt mehr als hölzern. In der
Hoffnung dass es sich die Spannung vielleicht noch löst bin ich erst locker
angetrabt. Nach 4 km habe ich dann auch einen Rhythmus gefunden…leider meinen
und nicht die Geschwindigkeit die ich anvisiert habe. Bereits seit mehreren
Wochen laborierte ich mich muskulären Problemen in Rücken und in der rechten
Hüfte, mal mit mehr, mal mit weniger Einschränkungen beim Laufen. Die Kälte und
konstante Aeroposition haben den Rest dazu beigetragen und ein schnellerer
Schnitt war an dem Tag nicht drin! Schade! So musste ich die Podiumsplatzierung
bei km 15 an Erika Csomor abgeben. Jetzt galt es keinen Einbruch zu riskieren
und Position 4 zu verteidigen…8 km vor dem Ziel erhielt ich die Information,
dass mein Vorsprung auf Franziska Bossow, die den besten Laufsplit de Tages
hingelegt hat auf unbequeme 2 Minuten geschmolzen war! Also habe ich trotz
völliger Erschöpfung nochmal alle Reserven mobilisiert und das Tempo erhöht.
Mit Erfolg!
Platz 4 im Gesamtklassement in einer Zeit von 9:33h, meine
persönlicher Bestleitung! Und zu meiner Überraschung gratulierte mir Diana
Riesler, die einen spanischen Startpass besitzt im Ziel zum DM Titel. Hammer!
Da hat sich die unglaubliche Quälerei und vor allem das mentale Durchhaltevermögen
ausgezahlt!
Vielen Dank an dieser Stelle an alle, die mich auf dem Weg
dorthin unterstützt haben: Freunde und Familie, Team Raceworx sowie Su und
Coack K(nossalla) mit seiner Trivolution Action Crew! Und ganz besonders mein
Radmechaniker, Edelhelfer, Psychocoach und liebster Phil.
Heute, zwei Tage nach dem Rennen, liege ich mit einem Magen-
Darm- Virus auf dem Sofa…vielleicht eine Ursache für den fehlenden Druck! Vielleicht
auch nicht…
Jetzt steht erst mal die Regeneration im Vordergrund…ab September
stehe ich dann wieder bei kürzeren Distanzen an der Startlinie…